17Okt19:00Vortrag: Selbstorganisierter Antirassismus in den 90er Jahren, mit Gürsel Yildirim (Soziologe und Aktivist)

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Die Ausstellung “Migrantischer Widerstand im Hamburg der 90er” wird mit einem Vortrag von Gürsel Yıldırım eröffnet. Im Vortrag geht es um die Kontinuitäten der rassistischen und völkischen Stimmungslage in Deutschland nach dem Mauerfall und die Reaktionen darauf. Der Vortrag zeichnet nach, inwieweit sich Debatten zur Selbstorganisierung von Rassismusbetroffenen Anfang der 90er Jahre innerhalb der migrantischen und herkunftsdeutschen Linken heute in Deutschland wiederholen.

Blick zurück
Über den selbstorgansierten Widerstand der Betroffen von Rassismus wurde in den 90ern viel diskutiert. Strategien und blinde Flecken der Linken in Deutschland zeigten sich insbesondere nach den rassistischen Pogromen in Hoyerswerda und Lichtenhagen. Nach diesen tat sich ein großer Graben zwischen der herkunftsdeutsch geprägten Antifa und der migrantischen Selbstorganisation auf.

Wo stehen wir heute?
Die rechte Bewegung bekam in den letzten Jahren großen Zulauf aus allen Schichten und Milieus, etabliert sich weiter in staatlichen Strukturen und hat sich mittlerweile als Volkspartei verfestigt. Die AfD-Nazis können sich laut äußern und der direkten und indirekten Zustimmung der Mehrheitsgesellschaft sicher sein. Dem setzen antirassistisch orientierte Akteur:innen und linke Strukturen derzeit wenig entgegen. Aktionen sind häufig auf das eigene Umfeld beschränkt und sind geprägt von Hilfslosigkeit, Selbstzweck und Stellvertreterpolitik. Eine entschlossen handelnde Bewegung lässt auf sich warten.
Wir laden Migrant:innen und Geflüchtete, Aktivist:innen und politisch aktive Linke von heute und damals ein, uns auszutauschen, Wissen zu teilen und die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu diskutieren. Wir rufen uns die Praxis und die Debatten von damals in Erinnerung, um in der Zusammenarbeit zwischen migrantischer und deutscher Linker nicht alte Fehler zu wiederholen.

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