13Feb19:30Helmut Lethen: »Der Sommer des Großinquisitors. Über die Faszination des Bösen«

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Lesung & Gespräch, Moderation: Prof. Lutz Hagestedt (Uni Rostock)

Macht über Moral: ein Ritt durch Literatur, Philosophie und Geschichte des 20. Jahrhunderts

Er ist die Verkörperung des Bösen: In Dostojewskis berühmter gleichnamiger Legende will der Großinquisitor den auf die Erde zurückgekehrten Jesus wider besseres Wissen auf dem Scheiterhaufen verbrennen lassen. Diese Figur jenseits jeder Moral ist Ausgangspunkt und Begleiter, wenn der Literaturwissenschaftler Helmut Lethen der Faszination für das Böse auf den Grund geht: von den Schwarzen Messen des Fin de Siècle über die historischen Avantgarden bis in unsere Gegenwart. Denn der Großinquisitor geistert auch durch die politische Philosophie des 20. Jahrhunderts von Max Weber bis Carl Schmitt, die Generationen von Entscheidungsträgern geprägt hat. Lethens Lektüren machen nicht nur das kalte, moralbefreite Denken erfahrbar, sondern auch die dahinterstehenden historischen Verwerfungen.

Helmut Lethen, geboren 1939, war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neueste Deutsche Literatur in Rostock. Sein Buch »Verhaltenslehren der Kälte« (1994) gilt als Standardwerk, »Der Schatten des Fotografen« (2014) wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Zuletzt erschien seine Autobiographie »Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug« (2020).

Eintritt: Vvk. 7 € zzgl. Gebühr (mvticket.de/Pressezentrum) | AK 10 €, 7 € erm.

Für Studierende gilt das Kulturticket des AStA. (Die Anzahl der kostenfreien Plätze ist limitiert, wir bitten umrechtzeitige Anmeldung: reservierung (at) literaturhaus-rostock(dot)de)

In Kooperation mit der Universität Rostock (Institut für Germanistik).

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