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Ingo van Aarens Fotografien halten eine ungewöhnliche Szenerie fest: eine Schildkröte flaniert durch Berlin und zieht den Schriftsteller David Wagner mit sich. Der Fotograf verfolgt das ungleiche Paar durch eine
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Ingo van Aarens Fotografien halten eine ungewöhnliche Szenerie fest: eine Schildkröte flaniert durch Berlin und zieht den Schriftsteller David Wagner mit sich. Der Fotograf verfolgt das ungleiche Paar durch eine Stadt, die anders aussieht, als wir sie kennen. Seine Bilder zeigen Schildkröte und Schriftsteller allein am Brandenburger Tor, auf dem menschenleeren Alexanderplatz und an der verwaisten Oberbaumbrücke. Die beiden haben die leergezauberte Stadt ganz für sich – Berlin, die beispielhafte Metropole des 20. Jahrhunderts, in deren Architektur bis heute alle Gesellschaftsformen des letzten Jahrhunderts in ihren Ausprägungen sichtbar sind.
Schriftsteller und Fotografen sind Flaneure par excellence. Ohne Flanieren wären beide Kunstformen undenkbar. Ingo van Aaren und David Wagner ziehen durch das nächtliche Berlin und erobern sich die Stadt zurück. Für den sprachlichen ebenso wie für den visuellen Chronisten ist die Auseinandersetzung mit den sozialen und räumlichen Strukturen des Urbanen unerlässlich. Die Idee des Flaneurs mit der Schildkröte, in Anlehnung an Walter Benjamin und Charles Baudelaire ursprünglich aus dem Paris des 19. Jahrhunderts stammend, wird in die Gegenwart geholt. Die Stadt schläft und Nischen tun sich auf: eine Gegenwelt entsteht, die Dunkelheit macht Wege möglich, die der Tag verstellt. Eine Nachtwanderung, ein Gang in die Stille auf der Schwelle des Tages, ein Parcours durch Gegenwart und Geschichte. Wem gehört die Stadt morgens um 4 Uhr? Was sieht man, wenn Dunkelheit die Szenerie beherrscht? Und wann geht die Sonne auf?
Neben Ingo van Aarens Fotografien stehen Texte von David Wagner, Dialoge mit der fast allwissenden Schildkröte; Nachtstücke, die von der Verwandlung der Stadt zwischen halb vier und fünf Uhr morgens erzählen.
Förderung und Unterstützung
Die Ausstellung wird unterstützt durch die WG Schiffahrt-Hafen Rostock eG. Die Kunsthalle Rostock wird gefördert durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern und den Verein „Freunde der Kunsthalle Rostock e. V.“. Unterstützer der Projekte der Kunsthalle Rostock sind ebenso die Wall GmbH und die Druckerei Weidner GmbH. Gesundheitspartner: Klinikum Südstadt Rostock Kulturpartner: NDR Kultur
Zeit
18:00 - 23:59(GMT+01:00)
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